Es gibt keine Bücher, die dieses Wissen lehren. Keine Chronik, die es zweifelsfrei festhält. Was über die Entstehung der Wölfe bekannt ist, wird erzählt, geträumt und manchmal gesungen – an Feuerstellen, unter Vollmonden oder in Momenten der tiefsten Verbundenheit.
Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen den Worten, zwischen Fleisch und Seele, zwischen Tatze und Licht.
Die Drei Göttlichen Kräfte
Die Wölfe wurden nicht zufällig geboren. Sie sind geschaffen – durch ein uraltes Gleichgewicht aus Licht, Dunkelheit und Leben selbst.
- Luna – schenkte ihnen Seele, Wandlung und das Gefährtenband
- Gaia – formte ihre Körper aus Erde, Blut und Wald
- Noctis – gab ihnen Instinkt, Kraft, Zorn und Freiheit
Jede dieser Kräfte fließt in ihrem Innersten – doch kein Wolf gehört nur einer. In jedem von ihnen brennt das dreifache Erbe.
Die Geburt der Ersten Wölfe
Die Legende sagt: Als die Welt noch jung war und das Licht der Götter die Erde streifte, rief Gaia die Wesen der Lüfte, Wälder und Tiefen zusammen. Doch nichts konnte das Gleichgewicht bewahren – weder Hirsch noch Falke, weder Bär noch Mensch.
Da trat Luna aus dem Schatten des Himmels. Sie flüsterte ein Wort aus Mondlicht in die Dunkelheit. Noctis schenkte diesem Wort Feuer. Und Gaia formte aus altem Stein und lebendigem Moos den ersten Körper.
Der erste Wolf erhob sich bei Dämmerung – und heulte in die Welt. Dieses Heulen war kein Klang, sondern ein Schwur. Ein Band. Ein Versprechen, dass es Hüter geben würde, wenn Menschen vergessen.
Die Sieben Ursprungslinien
Die ersten sieben Wölfe, so heißt es, trugen je ein Element in sich – ein Geschenk der Götter:
- Feuer – geboren aus Noctis’ Zorn
- Eis – gefroren durch Lunas Schweigen
- Wasser – fließend durch Gaias Tränen
- Natur – blühend aus ihrem Herz
- Illusion – geformt aus Licht & Lüge
- Gedanken – geboren aus dem ersten Traum
- Blitz – geschlagen aus Noctis’ Lachen
Ihre Nachkommen formten Rudel, verbreiteten sich, kämpften, liebten, vergaßen – doch in jedem Tattoo, in jeder Bindung lebt ihr Ursprung weiter.
Der Erste Schwur
Bevor sie verschwanden, flüsterten die sieben Uralten einen Schwur:
„Solange der Mond auf die Erde fällt,
solange Wurzeln flüstern, Flammen tanzen,
werden wir wandeln,
zwischen Mensch und Tier,
zwischen Magie und Erinnerung.
Wir sind Wölfe. Wir sind das Dazwischen.“
Was bleibt?
Viele halten diese Legende für Poesie. Andere für Wahrheit. Doch selbst jene, die zweifeln, spüren es manchmal – in der Nacht, wenn das Tattoo pulsiert, wenn das Band ruft:
Du bist nicht allein. Du bist nicht das Erste. Und du wirst nicht das Letzte sein.